Der LAK Energiebilanzen wurde Ende der 1970er Jahre von den Energiereferenten zunächst einiger Wirtschaftsministerien der Länder gegründet. Nachdem die 1971 ins Leben gerufene „Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen“ schon seit mehreren Jahren Energiebilanzen für die Bundesrepublik Deutschland herausgebracht hatte, beförderte vor allem die Ölkrise des Jahres 1973 die Erkenntnis, dass auch die Länder Energiebilanzen benötigen, um auf deren Grundlage eigene energiepolitische Ziele formulieren zu können. Bis 1985 nahmen dann nach und nach alle damaligen Bundesländer ihre Mitarbeit im LAK auf und erstellten erste Energiebilanzen; nach 1990 kamen die „neuen“ Länder hinzu. Während die Ministerien der meisten Länder ihre Bilanzen in den ersten Jahren noch selbst erstellten, beauftragten sie in den Folgejahren zunehmend – verstärkt nach 1990 – ihr jeweiliges Statistisches Landesamt mit der Bilanzierung. Dies war auch eine Folge davon, dass ein Großteil der amtlichen Energiestatistik, der bis dahin noch von den Ministerien selbst durchgeführt worden war, in der Folge des Volkszählungsurteils von 1983 an die Statistischen Landesämter abgegeben wurde. Daher lagen wichtige Teile der für die Bilanzen benötigten Datenbasis nun bei den Statistischen Landesämtern vor. Andere Länder beauftragten stattdessen Institute mit der Bilanzerstellung. In den 1990er Jahren rückte die Treibhausgas- bzw. Klimaschutzproblematik zunehmend in den Mittelpunkt des gesellschaftlichen Diskurses, und in der Folge wurden zunehmende Nachfragen auch nach Länderdaten zu energiebedingten Emissionen des wichtigsten Treibhausgases Kohlendioxid registriert.

Als Reaktion beschloss der LAK auf seiner Frühjahrstagung 1998 in Dresden, die Bilanzierung von CO2-Emissionen in sein Arbeitsprogramm aufzunehmen und eine Arbeitsgruppe zur Erarbeitung einer entsprechenden Methodik einzusetzen. Auf deren Basis nahmen dann nach und nach alle Länder die CO2-Bilanzierung auf und führten Rückrechnungen bis zum Bilanzjahr 1990 durch, dem Basis- und Bezugsjahr für fast alle klimaschutzpolitischen Ziele und Betrachtungen. Um einen vollständigen Überblick über die Kohlendioxidemissionen in den Ländern bieten zu können, wurden schließlich neben den energiebedingten auch die prozessbedingten CO2-Emissionen in das Datenangebot des LAK aufgenommen. Mit der weiteren Bedeutungszunahme energie- und klimaschutzpolitischer Fragestellungen rückte – verstärkt nach der Jahrtausendwende – die Nachfrage nach Indikatoren in den Mittelpunkt der Nutzernachfrage. Um diesem veränderten Nachfrageverhalten entgegenzukommen, beschloss der LAK schließlich, auch die Berechnung von energie- und CO2-bezogenen Indikatoren für die Bundesländer in sein Aufgabenportfolio aufzunehmen und dafür die fachliche Verantwortung zu übernehmen.

Das Datenangebot des LAK Energiebilanzen ist heute in seiner dreigeteilten Darstellung von Energiebilanzen, CO2-Bilanzen und Indikatoren die Grundlage der Energie- und Klimaschutzberichterstattung in den Ländern sowie Datenbasis ihrer entsprechenden Programme und Ziele.